ZeitungsbildMal feinsinnigaber auch gewitzt.

Fünf Chöre gestalten mit Popsongs und traditionellen Chorstücken am vergangenen Samstag das Herbstfest des Liederkranzes Honhardt. Fast 250 Zuhörern und Zuhörerinnen kommen in die Sandberghalle.

Bild und Text von RalfSnurawa

Der „Der etwas andere Chor“ aus Jagstheim, geleitet von Magdalena Dratwa und einer von zwei Gastchören beim Herbstkonzert des Liederkranzes Honhardt begeisterte das Publikum in der Sandberghalle mit „Dorfkind“ von den Dorfrockern.

Den Auftakt zum Herbstfest-Konzert in Honhardt bestritten die Kinder und Jugendlichen der „Chorwürmer“ des Liederkranzes Honhardt unter der Leitung von Juliana Hayer. Ihr Vortrag begeisterte das Publikum besonders. Neben „Am Fenster im Zug“ waren „Freunde wie wir“ auf die Melodie zu „Y.M.C.A.“ und mit „Sisi, sisi, dolada, yaku sine ladu banaha“ ein soghaftes Lied aus dem Kongo zu hören.

Nach der Begrüßung durch den Liederkranz-Vorstand Herbert Schmidt ließen die älteren „Chorwürmer“-Mitglieder noch Greg Gilpins „Gloria tibi Domine“ folgen. Das geistliche Lied wurde von ihnen sehr zart, zurückhaltend und einfühlsam interpretiert.

Pointiert vorgetragen

Die vier anderen Chöre des Abends teilten sich ihr Programm auf zwei Vortragshälften auf, wobei der Modern Music Chorus des Liederkranzes Honhardt, „Der etwas andere Chor“ aus Jagstheim und der Liederkranz Ruppertshofen-Leofels noch zusätzliche Stücke beisteuerten, nachdem der ursprünglich vorgesehene Auftritt der Chorgemeinschaft Onolzheim-Roßfeld nicht stattfinden konnte. Den Chorreigen begann dann der Honhardter Männerchor, geleitet von Michael Pratz, mit zwei gewitzten Darbietungen: einmal die „Hochzeit der Frösche“ mit wunderbaren Lautimitationen und „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, wobei sie den Chorsatz von Arnold Kempkens wunderbar pointiert vorzutragen verstanden. Später wurde Hannes Waders „Heute hier, morgen dort“ mit viel Schwung dargeboten, begleitet von Pratz auf der Gitarre. Zupackend und mit Hingabe folgte „Alt wie ein Baum“. Das irische „Der Krug voll Punsch“ passe hervorragend in die „Post-Muswiesenat Amosphäre“, meinte Pratz, der das Publikum auch zum Mitsingen des Refrains animierte.

„Der etwas andere Chor“ begann seinen ersten Auftritt, begleitet von Juliana Hayer am Klavier, mit dem heiteren „Cover Me In Sunshine“ der Rock- und Popsängerin Pink. Entschieden im Refrain mit „Ich geh‘ mit dir, wohin du willst“ folgte Nenas „Leuchtturm“. Weitere Songs folgten dann mit Phil Collins‘ „A Groovy Kind of Love“. Wieder mit Klavierbegleitung schloss sich „Ehrenwort“ von den „Fääschtbänklern“ an, schön nachdrücklich und kräftig betont. So richtig den Saal mitnehmen konnte „Der etwas andere Chor“ mit "Dorfkind" von den Dorfrockern - da wurde fleißig mitgeklatscht.

Klar hörbar und verständlich

Feinste Klangkultur bot der von Monika Förnzler geleitete Liederkranz Ruppertshofen-Leofels. Die Sänger brachten die Volkslieder durch dynamische Zurückhaltung erst richtig zur Geltung. Zum klar durchhörbaren Chorsatz kam noch eine hervorragende Text- Verständlichkeit, sei es zum „Lindenbaum“ oder zum besonders vertrackten Chorsatz von Alwin
Schronen von „Die Gedanken sind frei“, der nach und nach ein

richtiges Entschweben in die Freiheit mit sich brachte. Wundervoll innig, sehnsüchtig im Ton und gleichzeitig auch traurig klingepd wurde das schottische „Loch Lomond“ vorgetragen. Als Kontrast diente „Mama

Loo“ von den Les Humphries Singers, mit schönem Groove interpretiert. Zudem gab es von Annaweech das „Hohenloher Land“, perfekt gesungen. Mitsänger Obver Paul lobte in seiner Funktion als Vorsitzender des Hohenloher Chorverbands die Aktiven des Honhardter Liederkranzes. Ihr Engagement mit drei Chören sei
vorbildhaft.

Der dritte Chor des Abends vom Liederkranz war schließlich der Modern Music Chorus, ebenfalls geleitet von Michael Pratz. Er bot ein mit Hingabe gesungenes „Hallelujah“ von Leonard Cohen und Naidoos anfangs schön stolperndes „Dieser Weg“, dem zunehmende gesangliche Begeisterung folgte. Mit Gitarrenbegleitung bot der gemischte Chor Lady Gagas Ballade „Shallow“ energiegeladen. A cappella entwickelten die Sängerinnen und Sänger einen schönen Groove zu Billy Joels „For The Longest Time“ und zu Ben Kings „Stand By Me“. Als Zugabe, auch zum Mitsingen fürs am Ende völlig begeisterte Publikum, gab es am Ende des Konzerts noch „Oh Happy Day“.